Limoges gilt mit seinen rund 130.000 Einwohnern als französische Hauptstadt des Porzellans und der Emaille-Kunst und blickt hierbei auf eine 2000-jährige Geschichte zurück. Davon zeugen einige bereits unter den Römern entstandenen Bauwerke, die selbst heute noch erhalten sind. Das Amphitheater beispielsweise mit seinen beeindruckenden 136 x 115 Metern, die Thermen und das Forum, das am heutigen Sitz der Stadtverwaltung liegt. Übrigens, der alte römische Tempel befand sich genau dort, wo sich heute die Kathedrale Saint-Etienne befindet, auch eine gern besuchte Sehenswürdigkeit der Stadt.
Überregional bedeutend ist Limoges allerdings wegen seines Porzellans und seiner Emaille. Im 19. Jahrhundert erreichten diese Künste ihren Höhepunkt, aber noch heute prägen Porzellan- und Emaille-Manufakturen die Wirtschaft von Limoges. Im Musée National de Porcellaine Adrien Dubouché beleuchten rund 30.000 Ausstellungsstücke nahezu alle Facetten der Keramik und Porzellanherstellung. Leider hat das Museum aufgrund der Pandemie im Jahr 2021 bis auf Weiteres geschlossen. Ein Besuch lohnt sich aber wirklich, wenn Corona endlich vorüber sein wird. Ein Tipp: An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei.
Vom Musée National de Porcellaine Adrien Dubouché machen wir einen Abstecher zum Court du Temple, um uns nach so viel Kultur in dem Ensemble schöner, alter Fachwerkhäuser etwas auszuruhen. Der Tempelhof befindet sich, etwas versteckt, zwischen der Rue du Temple und der Rue du Consulat und ist nur zu Fuß zu erreichen.
Dann bummeln wir weiter vorbei an zahlreichen kleinen Geschäften zum Marché Central, der zentralen Markthalle, am Place de la Motte. Es ist eine wunderschöne Stahlkonstruktion aus dem 19. Jahrhundert, deren Fassade von 328 Porzellanplatten verziert wird. Beim Eintreten wird einem sehr schnell klar, dass man sich in einem Schlaraffenland befindet. Hier gibt es alles, was das Gourmetherz höher schlagen lässt. Wir gönnen uns eine richtig gute Clafoutis aux Cerises, einen Kirschauflauf, ohne den ein Besuch von Limoges selbstverständlich undenkbar wäre.