SO FEIERT MAN WEIHNACHTEN IN DER BRETAGNE

Weihnachten in der Bretagne

Weihnachten in der Bretagne zu feiern, ist ein wundervolles Erlebnis. Die Straßen und Plätze sind festlich geschmückt – immer getreu dem bewährten Motto „Lieber etwas zu viel als zu wenig“. Selbstverständlich gibt es auch Weihnachtsmärkte, die mit aromatischem Vin Chaud, der französischen Variante des Glühweins, und allerlei verführerischen Köstlichkeiten die Besucher locken. Wer zwischenzeitlich eine kurze Pause vom weihnachtlichen Trubel braucht, kann in zahlreichen Kirchen kunstvoll gestaltete Krippen bewundern. 

Weihnachten in der Bretagne

Natürlich gibt es in der Bretagne viele bezaubernde Märkte – einer ist schöner als der andere. Aber wir haben leider nicht unendlich viel Raum, um jeden Markt vorzustellen. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle auf zwei Weihnachtmärkte beschränkten, die wir euch wärmstens ans Herz legen. 

Die Hauptattraktion des Weihnachtsmarkts auf der Mail François Mitterand in Rennes ist ein beleuchtetes Riesenrad, von dem ihr einen wunderbaren Ausblick auf die Hauptstadt der Bretagne habt. Darüber hinaus erwarten euch über 40 Chalets mit Kunsthandwerk sowie allerlei Spezialitäten und ein wunderschönes Belle-Epoque-Karussell. Von Freitag, 26. November bis Freitag, 31. Dezember 2021, täglich von 10.30 bis 20.00 Uhr (freitags und samstags bis 22.00 Uhr) ist der Weihnachtsmarkt in Rennes geöffnet.

Zu den schönsten Weihnachtsmärkten, obwohl es streng genommen gar kein richtiger Weihnachtsmarkt ist, zählt wegen des pittoresken Ensembles der Markt von Rochefort-en-Terre. Das ganze Dorf ist festlich geschmückt und hell erstrahlt mit tausenden Lichtern. Besucht die Ateliers von Künstlern und Kunsthandwerkern. Folgt dem Kunstpfad, erkennbar an den roten Fahnen. Ihr seht, es gibt mehr als einen guten Grund Rochefort-en-Terre zur Weihnachtszeit zu besuchen. 

Weihnachten in der Bretagne

Die Bretagne ist bekanntermaßen ein Land der Mythen. So verwundert es auch nicht, dass in der Heiligen Nacht viele wundersame Dinge passieren. Die bösen Geister wurden gebannt und jeglicher Hexenzauber ist wirkungslos. Jeder Bretone weiß, viele sogar aus eigener Erfahrung, dass in der Heiligen Nacht alle Tiere in den Krippen die Gabe haben, zu sprechen. 

Wenn die Glocken um Mitternacht 12-Mal schlagen, dann kann jeder, der ganz genau lauscht, auch die Glocken der Kathedrale der versunkenen Stadt Ys hören. Beim ersten Glockenschlag steigen riesige Menhire, Obelix würde Hinkelsteine sagen, aus der Erde und laufen zu den Quellen, um ihren Durst zu löschen. Beim Verlassen ihres angestammten Standortes werden dann riesige Schätze freigelegt. Wer sie finden und bergen will, muss aber sehr schnell sein, denn mit dem zwölften Glockenschlag stehen die Menhire wieder auf ihrem alten Platz. Dann bleibt euch nur noch zu abwarten bis sich die Menhire am kommenden Heilig Abend erneut auf den Weg machen.

Weihnachten in der Bretagne

Am 24. Dezember wird in der Regel in Frankreich noch voll gearbeitet. Erst am Abend kommt man im Familienkreis zusammen, um ein ebenso üppiges wie köstliches Festtagsmenu aus vielen verschiedenen Delikatessen zu genießen, das kurz „le Réveillon“ genannt wird. In der Bretagne gehören dazu natürlich unbedingt Austern, Hummer, Jacobsmuscheln und andere Meeresfrüchte. Der Réveillon geht oft über mehrere Stunden und wird mit der ganzen Familie gefeiert, die dann gemütlich zusammen sitzt. Es wird viel geredet und gelacht. Natürlich darf hier Wein und Champagner nicht fehlen, der dann auch reichlich fließt. Zum Abschluss wird der Bûche de Noël serviert. 

Weihnachten in der Bretagne

Für die Kelten hatte das Yule-Fest (Wintersonnenwende) eine ganz besondere Bedeutung. Deshalb wurde es auch mit einem großen Zeremoniell am kürzesten Tag des Jahres gefeiert. Die Kelten verbrannten einen Baumstamm als ein Versprechen für die Rückkehr der Sonne im kommenden Frühjahr. Mit dem Anzünden des Feuers sollte eine gute Ernte beschworen und die bösen Geister abgewehrt werden. Die Druiden verwendeten dafür Stämme von Eichen- oder Obstbäumen, weil diese perfekt zum Funken machen geeignet sind. Noch heute erinnert die Form des Bûche de Noël an einen Baumstamm.

Weihnachten in der Bretagne

Heute allerdings belässt man es bei dem Verzehr der Nachspeise und begibt sich dafür lieber zur Messe de Minuit, der Mitternachtsmesse. 

„Nedeleg laouen na bloavezh mat“, sagt man in der Bretagne, was so viel bedeutet:  Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr!

 
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